Immer neue gesetzliche Vorschriften sowie explosionsartig gestiegene Anmeldezahlen von Solaranlagen, Wärmepumpen und Ladeeinrichtungen für E-Mobile haben die Anschlussbearbeiterinnen und -bearbeiter bei SachsenNetze an ihre Belastungsgrenze gebracht. Wie der Antragsstau bewältigt werden soll.
Für jede Wärmepumpe, private Ladeeinrichtung, Klimaanlage sowie jeden Speicher, die seit dem 1. Januar dieses Jahres neu in Betrieb gegangen sind, gilt: Sobald die Anlage eine Leistung von mehr als 4,2 Kilowatt hat, ist sie so anzuschließen, dass ihr Strombezug von der Ferne gesteuert werden kann. Gedimmt wird der Leistungsbezug nur, wenn die Gefahr von Überlastungen des lokalen Stromnetzes besteht. Gänzlich ausgeschaltet wird die Anlage nicht. Dies ist nur eine von vielen Herausforderungen, die die Energiewende mit der Abkehr von fossilen Energieträgern und dem Ausbau erneuerbarer Energien für die Netzbetreiber mit sich bringt.
Marén Kurzweil, Abteilungsleiterin Netzanschluss Haushalt und Gewerbe bei SachsenNetze, stellt fest: „Die kurzfristigen Anpassungen durch neue Bestimmungen bringen Unruhe in einen Prozess, der eh schon überlastet ist. Wir erleben einen explosionsartigen Anstieg im Anschlussgeschäft. Treiber sind Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen sowie Ladeeinrichtungen. Die Zahl der Neuanmeldungen von Anlagen, die Strom aus erneuerbaren Energien gewinnen, hat sich im ostsächsischen Raum 2023 im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdreifacht.“
Und dieser Trend hält an. Die Antragsflut und immer neue gesetzliche Regelungen haben das Netzanschlussteam an die Belastungsgrenze gebracht. Gleichzeitig steigen Komplexität und Aufwand in der Bearbeitung durch den enormen Anlagenzubau. Selbst Erneuerbare-Energien-Anlagen mit einer Leistung unter 30 Kilowatt erfordern inzwischen vermehrt Prüf- und Bearbeitungsaufwand, nicht selten werden Netzausbaumaßnahmen erforderlich. Denn gerade in ländlichen Regionen sind die mitunter langen Netzausläufer mit wenigen angeschlossenen Verbrauchern zwar für den Strombezug hinreichend dimensioniert, jedoch nicht auf den vermehrten Anschluss von PV-Anlagen oder Wärmepumpen ausgelegt. Die Folge sind längere Bearbeitungs- und Wartezeiten für unsere Kunden – nicht nur bei den Anträgen rund um Netzanschlüsse, sondern auch beim Tausch der Stromzähler oder beim Auszahlen der Vergütung für den eingespeisten Strom.
„Um das hohe Aufkommen an Anträgen zu bewältigen, haben wir unser Personal aufgestockt und arbeiten an der Verbesserung und Beschleunigung unserer Prozesse.“
Marén Kurzweil
Die Einspeisevergütung wird rückwirkend ab dem Einbau des Zweirichtungszählers und der Inbetriebnahme der Erzeugungsanlage berechnet. Den Betreibern geht also kein Geld verloren. „Wir wissen, dass die Geduld unserer Kunden und Installateure aktuell sehr strapaziert wird“, sagt Marén Kurzweil. „Um das hohe Aufkommen an Anträgen zu bewältigen, haben wir unser Personal kräftig aufgestockt und arbeiten an der Verbesserung und Beschleunigung unserer Prozesse.“ Zudem soll das Netzanschlussportal, das seit Anfang des Jahres auf der Webseite der SachsenNetze verfügbar ist, Abhilfe schaffen. „Von Kunden oder Installateuren eingegebene Netzanschluss-Anmeldungen fließen direkt in unsere Systeme und können so schneller weiterverarbeitet werden.“
Was können die Anlagenbetreiber tun? „Einen Elektroinstallateur hinzuziehen, der den Zählerplatz prüft und wenn nötig nachrüstet. Daten und Dokumente vollständig sowie korrekt ausgefüllt bei uns einreichen. Es hilft, wenn die Erzeugungsanlagen bei uns frühestmöglich und nicht erst mit der Fertigstellung angemeldet werden. Um die Netze sicher betreiben zu können, müssen wir die einspeisenden Anlagen kennen und ihrem Anschluss zustimmen“, so die Abteilungsleiterin. Denn der Betreiber einer PV-Anlage ist verpflichtet, sich beim Netzbetreiber sowie beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anzumelden. Die Angaben sollten vollständig und schlüssig sein, um Rückfragen zu vermeiden.
Bei Fragen zu Ihrem geplanten oder bereits beantragten Netzanschluss erreichen Sie uns auf folgenden Wegen:
- Telefon: 0351 5630-27272
- E-Mail: Netzanschlussvorhaben@SachsenEnergie.de
Auf der Webseite beantwortet SachsenNetze außerdem die häufigsten Fragen, u. a. zur Bearbeitungszeit und zur Einspeisevergütung.
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