Familie Möttig hat vor drei Jahren begonnen, auf erneuerbare Energien umzustellen. Inzwischen verfügt sie über eine Solaranlage, eine Batterie zum Stromspeichern, ein Elektroauto und eine Wärmepumpe.
Familie Möttig hat vor drei Jahren begonnen, auf erneuerbare Energien umzustellen. Inzwischen verfügt sie über Solarmodule auf dem Dach, ein Solar-Terrassendach, eine Batterie, um den gewonnenen Strom zu speichern, ein Elektro-Auto und eine Wärmepumpe. „Mehr kann man fast nicht machen“, sagt Steffen Möttig. Die Familie hat diesen Weg eingeschlagen, um einen Beitrag für den Klimaschutz und die Energiewende zu leisten. Und Kosten einzusparen. Die erste Entscheidung: Vor knapp drei Jahren kam eine Solaranlage auf ihr Dach.
Strom direkt im Kreislauf nutzen: Steffen Möttigs Elektroauto könnte in Zukunft sogar als Speicher dienen.
Doch der studierte Mikroelektroniker sorgte sich zu Beginn darum, ob mit der Südwest- und Nordostausrichtung der Dachflächen überhaupt genug Strom geerntet werden kann.
Die Erträge können sich allerdings sehen lassen: „Ich war sehr erfreut, als ich gesehen habe, wie alles funktioniert, wie viel Strom wirklich reinkommt.“ Zusätzlich zu den Modulen auf dem Dach gibt es eine überdachte Sonnen-Terrasse. Pro Jahr erzeugt die Solaranlage ungefähr 7.000 Kilowattstunden Strom. Nur im Winter, wenn es mal sehr dunkel und neblig ist, schickt die Anlage eine Fehlermeldung, weil es keinen Ertrag gibt. Doch bisher ist das nur an einer Handvoll Tagen passiert.
Steffen Möttig hatte eher ein anderes Problem: Die Anlage produziert zu viel Solarstrom, um alles selbst zu verbrauchen. Die Vergütung ist derzeit recht gering, wenn man ihn ins Stromnetz einspeist. Ihm erschien es sinnvoller, mehr Möglichkeiten zu schaffen, den Strom im eigenen Haushalts-Kreislauf zu nutzen. Also leasten die Möttigs ein Elektro-Auto, das mit dem eigenen Solarstrom aufgeladen wird. Ihr E-Nissan könnte theoretisch sogar als Speicher genutzt werden, die technische Möglichkeit wäre bereits vorhanden, über eine sogenannte Wallbox. In Ländern wie Norwegen oder Japan ist das schon möglich, in Deutschland noch nicht zugelassen. Das Auto nutzen sie viel im Alltag, für Strecken, die in der Stadt oder im Umland anfallen. Dafür ist das E-Auto am praktischsten, längere Touren brauchen Planung, weil nach einigen Hundert Kilometern aufgeladen werden muss. Für den eigenen Haushalt sollte also noch eine andere Speicherlösung her – eine Batterie war die nächste Anschaffung.
Schließlich kam noch eine Wärmepumpe hinzu, ein System, das thermische Energie zum Heizen nutzt. Damit war der Kreislauf komplett. Im Keller befindet sich ihr Kraftwerk. In ihrem „E-Raum“. Dieser Raum beherbergt eine Vielzahl von Geräten, die den reibungslosen Energiebetrieb ihres Hauses gewährleisten.
Die Investitionen betrugen eine fünfstellige Summe, die über Etappen verteilt wurde. Förderzuschüsse erleichterten den finanziellen Aufwand. Steffen Möttig betont, dass die Amortisation dieser Kosten voraussichtlich innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre erfolgen wird. Dabei werden die Energiekosten, die sie sonst bezahlen müssten, berücksichtigt.
Trotz der älteren Gasheizung im Haus, die noch für Notfälle vorhanden ist, sind die Möttigs nun nahezu autark. Die Gasheizung würde laut Möttig nur selten genutzt, da er auf erneuerbare Energien umgestellt hat. Ein interessanter Test zeigte, dass ihr Haus im schlimmsten Fall als Insel weiterfunktionieren könnte, falls es zu einem Blackout käme.
Steffen Möttig hebt nicht nur die technische Stabilität der Anlagen hervor, sondern auch seinen persönlichen Ansatz, seine Erfahrungen mit erneuerbaren Energien zu teilen. Seine Motivation liegt nicht nur in der Unabhängigkeit, sondern auch darin, anderen zu zeigen, dass die Umrüstung auf erneuerbare Energie erfolgreich und machbar ist.
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