Die Gangschaltungen der Rennräder sind justiert, der Luftdruck in den Reifen stimmt. Jungs wie Mädchen freuen sich darauf, nach der Winterpause endlich wieder mit ihrem Trainer durchs Müglitztal zu fahren. Der heißt Daniel Kaiser und übt mit ihnen montags und freitags sportliches Radfahren, ehrenamtlich und nach der Arbeit. Nachmittags um halb fünf geht es los an der Heidenauer Radrennbahn.

Vor den Trainingseinheiten mit den Fünf- bis Zehnjährigen geht der Familienvater einem Job nach, der weniger die Beine fordert, sondern vielmehr den Kopf: Daniel Kaiser ist im Rechenzentrum von SachsenEnergie zuständig für wesentliche Aufgaben der Informationstechnologie (IT). Zusammen mit seinem 15-köpfigen Team arbeitet er daran, dass die finanz- und materialwirtschaftlichen Prozesse reibungslos laufen. Zum Beispiel die fehlerfreie und verständliche monatliche Abrechnung des Strom- oder Gasverbrauchs aller Kunden.

Der gebürtige Heidenauer leitet die Gruppe seit 2019. Routiniert geht er mit allen gemeinsam den Tagesablauf durch. Sind aktuelle Themen mit den Fachbereichen zu besprechen? Hakt es irgendwo? Stehen Updates einzelner Programme an? Läuft die Materialbestellung, von der die Monteure abhängig sind, die draußen die Leitungen installieren? Die Programmierer tauschen sich mit dem 39-Jährigen aus, was in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten ansteht. Bis zu einem Vierteljahr planen sie voraus.

Besonders aufwändig war es zuletzt, die gesetzlichen Neuerungen fristgerecht einzuarbeiten. Die Energiepreisbremse wirkte bei SachsenEnergie in viele verschiedene Bereiche hinein. „Die Abläufe müssen im System so hinterlegt sein, dass im Unternehmen alles automatisiert und fehlerfrei läuft”, sagt Daniel Kaiser. Sein Job verlangt schnelle Reaktionen auf neue Situationen, viel Wissen über Details der Informationstechnik und die Zusammenhänge im Unternehmen. „Fachleute mit solchen Fähigkeiten sind derzeit gefragt und rar”, sagt er.